(LNP) Der Senat hat den Bau eines dritten Kreuzfahrtterminals beschlossen. Die Grünen kritisieren das Planungschaos des Senats. Schon jetzt ist klar, dass der Zeitplan nicht zu halten ist. Ein Baubeginn im März ignoriert die Rechte des Parlaments. Der Senat erwartet schon im Sommer 2015 die ersten Passagiere in Steinwerder, obwohl das Terminal bis dahin nicht fertiggestellt werden kann.
Dr. Anjes Tjarks, hafenpolitischer Sprecher der Grünen-Bürgerschaftsfraktion, erklärt: „Dass Zeitpläne nicht eingehalten werden, ist nicht neu. Neu ist aber, dass das Chaos schon von vorneherein mitgeplant wird. Schon jetzt ist klar, dass der Bau nicht fertig sein kann, wenn die ersten Kreuzfahrtpassagiere im Juni 2015 auf Steinwerder ankommen oder von dort abfahren. So gibt es beispielsweise noch keine Baupläne für die Terminalgebäude. Auf eine Anfrage antwortete der Senat im November, dass eine Fertigstellung erst 2016 vorgesehen ist. Wenn Touristen auf einer Baustelle abgesetzt werden, ist das alles andere als Werbung für Hamburg.
Nach wie vor sind viele Fragen offen. Zum Beispiel ist völlig ungeklärt, welche Auswirkungen das neue Terminal auf die bestehenden Terminals haben wird. Von einer umweltfreundlichen Landstromversorgung ist überhaupt nicht mehr die Rede. Bis heute liegen der Bürgerschaft keine schriftlichen Informationen vor, aber im März soll der Bau schon beginnen. Das war anders angekündigt und ignoriert die Informationsrechte des Parlaments.
Angesichts stagnierender Umschlagszahlen im Containergeschäft ist es richtig, eine alternative Nutzung des Geländes am Central Terminal Steinwerder (CTS) zu ermöglichen. Und es ist auch richtig, dass sich die Investitionen in Höhe von 75 Millionen Euro selbst tragen sollen. Da die CTS-Flächen für immerhin 128 Millionen Euro freigekauft wurden, um hier auch Produktion und Logistik zu ermöglichen, muss der Senat jetzt allerdings erklären, ob daraus Nutzungseinschränkungen für die restlichen Flächen entstehen. Das dritte Kreuzfahrtterminal wäre eine schlechte Idee, wenn dadurch Produktion im Hafen mit weit höherer Wertschöpfung verhindert würde.“
Jan Dube – Pressesprecher
Bündnis 90 / Die Grünen
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