(LNP) Plastikmüll verschmutzt die Ozeane. Auch in die Nordsee gelangen schätzungsweise 20.000 Tonnen Müll jährlich. Bis zu 600.000 Kubikmeter Müll werden auf dem Boden der Nordsee vermutet. Die Grünen sehen die gesonderte Erhebung von Müllgebühren in den Häfen für diese Entwicklung mitverantwortlich: durch die teure Entsorgung an Land kippen viele Schiffe ihren Müll ins Meer. Die Grünen fordern, die Müllgebühren automatisch mit dem Hafengeld zu erheben.
Dr. Anjes Tjarks, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen-Bürgerschaftsfraktion, erklärt: „Jeder kennt die Bilder von schwimmenden Müllbergen und von an Plastikmüll verendeten Vögeln. Der Hamburger Senat bleibt bei diesem Thema tatenlos, obwohl es im Hamburger Hafen einen wichtigen Hebel gegen die Vermüllung unserer Meere gibt – nämlich die Müllgebühren. Die gesonderte Erhebung von Müllgebühren im Hamburger Hafen ist leider ein Anreiz für die illegale Müllentsorgung auf offener See. Der Senat behauptet zwar, dass er eine nutzungsunabhängige Abgabe für den Müll verlange. De facto müssen die Schiffe aber zusätzliche Kosten tragen, wenn sie eine bestimmte Menge überschreiten. Damit ist die Abgabe eben nicht nutzungsunabhängig und die Versuchung, Müll über Bord zu kippen, bleibt bestehen. Wenn Hamburg – wie die meisten Ostseehäfen – die Müllabgabe in die Liegegebühren integrieren würde, wäre das ein wichtiger Beitrag für sauberere Meere.“
*** Jan Dube – Pressesprecher ***
Bündnis 90 / Die Grünen
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