(LNP) Pfandringe an Straßenschildern und Laternen – mit dieser einfachen Maßnahme wollen die Grünen die Recyclingquote fördern und die Vermüllung in der Stadt stoppen. Gerade im Sommerhalbjahr landen tausende Pfandflaschen in den Mülleimer. Pfandringe könnten es Flaschensammlern erleichtern, sich ein kleines Zubrot zu verdienen. Im Vorfeld des WM-Spiels Deutschland-Algerien haben die Grünen heute am Heiligengeistfeld den Prototyp eines Pfandrings vorgestellt und fordern dessen Einführung in Hamburg.
Katharina Fegebank, sozialpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion, erklärt: „Durch die neuen Mülleimer in der City wurde die Diskussion um das Flaschensammeln neu belebt. Die Mülleimer Pressen den Müll und machen es Flaschensammlern unmöglich, ein paar Pfandgroschen zu verdienen. Initiativen wie ‚Pfand gehört daneben‘ setzen sich seit langem dafür ein, dass Pfandgut nicht im Müll landet. Die beiden Initiativen werden von den Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt unterstützt. Das zeigt die Solidarität mit den Flaschensammlern. Durch den Pfandring wollen wir den Gedanken „Pfand gehört daneben“ aufgreifen und zeigen, dass in Hamburg Flaschensammlerinnen und Flaschensammler unterstützt und nicht verdrängt werden. Den Pfandring kann man flexibel dort anbringen, wo viele Menschen trinken, feiern und ihre Flaschen loswerden müssen – wie zum Beispiel beim WM-Fanfest. Das macht die Standortsuche leicht. Außerdem wurde er bereits in anderen Städten erfolgreich eingesetzt. “
Martin Bill, umweltpolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion, erklärt: „Anders als von den Machern des Pfandsystems angedacht, enden immer noch viele Pfandflaschen in Mülleimern. Diesen Trend wollen wir umkehren, indem wir das Sammeln von Pfandflaschen erleichtern. Davon profitieren die Umwelt und die Menschen: Pfandsammler tragen dazu bei, das Müllaufkommen zu verringern und bringen die Flaschen in den Recyclingkreislauf zurück. Das Pfandsammeln mag nicht im eigentlichen Sinne des Erfinders sein, es ist aber eine Realität. Deshalb fordern wir die Einführung der Pfandringe. Pfandringe bieten Passanten die Möglichkeit, Flaschen abzustellen und Pfandsammlern die Möglichkeit, diese sicher und auf wesentlich saubere und einfache Weise einzusammeln.“
Hintergrund
Im Juni hatte die Stadtreinigung Hamburg neue Mülleimer eingeführt, die den Müll pressen und so konstruiert sind, dass eine Entnahme von Pfandflaschen durch Pfandsammler unmöglich wird. Diese hatte für Empörung gesorgt. Daraufhin hatte die Stadtreinigung in einem Pilotversuch zehn sogenannte Pfandregale an den Mülleimern angebracht. Diese haben aber den Nachteil, dass sie vermüllen können und dann keinen Platz mehr für Flaschen bieten. Trotz dieser Reaktion der Stadtreinigung fordern die Grünen eine praktikable Lösung für das Problem, dass Mehrwegflachen im Abfall landen und Flaschensammler nicht mehr ran kommen.
*** Jan Dube – Pressesprecher *** Bündnis 90 / Die Grünen Bürgerschaftsfraktion Hamburg
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