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21. November 2024
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Region München braucht mindestens 15.000 neue Wohnungen pro Jahr

Region München braucht mindestens 15.000 neue Wohnungen pro Jahr

 Wohnungsnot in der Region München

SPD-Fachleute fordern Sonderinvestitions-Programm des Freistaats für Wohnungen und Verkehrsinfrastruktur

(lnp) Auf München und die umliegenden Landkreise und Gemeinden rollt eine gewaltige Zuzugswelle zu. Bis 2030 geht das Statistische Landesamt von 260.000 zusätzlichen Einwohnern aus. Nach Ansicht des SPD-Kommunalexperten Herbert Kränzlein aus Fürstenfeldbruck muss diese unausweichliche Entwicklung jetzt gestaltet werden: „Wir brauchen pro Jahr mindestens 15.000 zusätzliche Wohnungen in der Region, um nicht überrollt zu werden. Noch haben wir die Chance, den Bevölkerungszuwachs zu steuern und zu beeinflussen. Doch wir müssen sofort damit beginnen.“

Der wohnungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Andreas Lotte, betont, der Freistaat müsse hier mit in die Pflicht genommen werden: „Wir brauchen ein Sonderinvestitionsprogramm Wohnungsbau für die gesamte Region München. Der Freistaat muss für Bauherren Zuschüsse und weitere finanzielle Anreize zur Verfügung stellen. Der Verfassungsauftrag der Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Bayern bedeutet auch, sich um die Wachstumsprobleme Probleme der Boom-Regionen zu kümmern.“

Der frühere Münchner Oberbürgermeister Christian Ude sieht vor allem den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs als Grundvoraussetzung: „Die S-Bahn-Ertüchtigung ist das Rückgrat der weiteren Entwicklung. Hier ist es im wahrsten Sinne höchste Eisenbahn. Das was wir derzeit bereits an Überfüllung in den Zügen und Staus auf den Straßen in und um München erleben, wird uns in naher Zukunft als geradezu paradiesisch vorkommen. Es ist eine Illusion zu glauben, man könne das Bevölkerungswachstum in der Metropolregion per Stopp-Taste einbremsen. Wir müssen heute für die zukünftigen Entwicklungen planen, sonst gibt es nur Wildwuchs und Chaos.“

Die SPD-Experten streben einen runden Tisch mit allen betroffenen Kommunen, den Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften, Kirchen und Bürgerinitiativen an, um gemeinsam die Zukunft der Region zu gestalten. Die frühzeitige Information und Aufklärung der Bürgerinnen und Bürger sowohl über die zu erwartenden Entwicklungen als auch deren Einbindung in die Planungen können helfen, Vorurteile und Ängste abzubauen und Verständnis für die notwendigen Maßnahmen zu schaffen.

Die Metropolregion München zählt zu den attraktivsten und erfolgreichsten Wirtschaftsräumen Europas. Rund 45 Prozent der bayerischen Wirtschaftsleistung werden in und um München erarbeitet und 40 Prozent der bayerischen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze sind hier angesiedelt. In und um München werden bis zum Jahr 2030 circa 150.000 zusätzliche Fachkräfte benötigt.

Bereits heute ist die Situation auf dem Münchner Immobilienmarkt sehr angespannt und die Mieten sind auf einem drastisch hohen Niveau bei Neuvermietungen von durchschnittlich 16,67 Euro/m2 (Stand Januar 2015). Schon jetzt werden angestammte Bewohner aufgrund immens gestiegener Mieten aus ihren Wohnvierteln verdrängt. Die jahrelang so erfolgreiche „Münchner Mischung“ der Bevölkerung droht verloren zu gehen. Der Druck überträgt sich schon heute auch auf die Umlandgemeinden, denen ein Identitätsverlust droht.

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Ulrich Meyer
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