LandesNachrichtenPortal

Russische PIRATEN üben differenzierte Kritik am Urteil gegen »Pussy Riot«

(LNP) Die Piratenpartei Russland befragte ihre Parteibasis, um zu einer Bewertung der Geschehnisse um die Punkband Pussy Riot zu kommen. Der Vizevorsitzende Stanislav Shakirov nimmt nun im Namen seiner Partei sehr differenziert Stellung:

»Das Gerichtsurteil zeigt sehr anschaulich, wie schnell die russische Bürokratie in kritischen Situationen wieder in totalitäre Aktionsmuster verfällt und sich somit langsam und stetig selbst demontiert. Wenn ein Staat so hart auf eine symbolische Aktion reagiert, zerschlägt er sich am Ende selbst. Was gestern ein dummer Streich war, ist heute zu einem künstlerischen Akt überhöht worden. Zwei Jahre Arbeitslager und ein drohender Sorgerechtsentzug sind als Strafe für diese Aktion eindeutig zu viel und vollkommen unangemessen. Es ist offensichtlich, dass die Performance von Pussy Riot nicht kriminell war, es ist noch nicht einmal klar, ob sie überhaupt als Ordnungswidrigkeit gewertet werden könnte.«

Auch auf die Oppositionsbewegung in Russland muss nach Ansicht von Shakirov mit sehr wachsamem und kritischem Auge geschaut werden.

»Was wir hier beobachten, ist ein Spiel zwischen Kreml und einzelnen, sehr auf öffentliche Aufmerksamkeit bedachte Gruppen. Leider schaden solche plakativen Aktionen der so notwendigen und wichtigen Arbeit der Opposition in Russland. Ein Affront gegen Putin sollte nicht mit einem Affront gegen die russische orthodoxe Kirche beginnen, da es die Gellschaft, und auch die Opposition, spaltet. Wir hoffen darauf, dass der Einspruch gegen das Urteil Erfolg haben wird, die Mitglieder von Pussy Riot ihre Freiheit erlangen und wir uns wieder den wirklich wichtigen Fragen der russischen Politik zuwenden können«, so Shakirov.

Verantwortlich für den Inhalt dieser Pressemitteilung:
Bundespressestelle der Piratenpartei Deutschland
Pressesprecher:
Anita Möllering
Telefon: 030 / 60 98 97 511
E-Mail: presse@piratenpartei.de
Pflugstraße 9a
10115 Berlin

Die mobile Version verlassen