(LNP) Anlässlich der aktuellen Fehlerstatistik bei der Behandlung von Patienten, die von der Bundesärztekammer vorgestellt wurde, erklärt Astrid Schramm, gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Saarländischen Landtag:
„Jeder Behandlungsfehler ist einer zu viel. Fehler passieren dort, wo Menschen unter Druck und Stress arbeiten müssen. Daher ist eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen an Kliniken dringend notwendig, damit Ärzte sich besser auf die Menschen konzentrieren und sich mehr Zeit für Gespräche mit den Patienten nehmen können.“ Auf der Qualitätssicherung müsse das Hauptaugenmerk liegen, und nicht drauf, vor allem die Wirtschaftlichkeit in den Kliniken voranzutreiben. Schramm verweist darauf, dass viele der ärztlichen Kunstfehler im Saarland vor allem im klinischen Bereich stattfinden. „Die Kliniken stehen auf Grund von Unterfinanzierung unter immensem Kostendruck. Aber gerade im Gesundheitsbereich kann man die Patientenbetreuung nicht an betriebswirtschaftlichen Kennziffern messen. Es kann nicht sein, dass Kliniken ihre Investitionen aus den Erlösen von Behandlungen erwirtschaften müssen.“ Die Arbeitsbedingungen für Ärzte und Pflegepersonal würden zudem immer schlechter, die Personalkosten würden reduziert durch Outsourcing, Arbeitsverdichtung, Arbeitszeitverlängerungen oder Personaleinsparungen, so Schramm. „Da verwundert es nicht, wenn Fehler passieren oder aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen an manchen Kliniken gut ausgebildete Mediziner ins Ausland wechseln. Die Gesundheitsversorgung gibt es eben nicht als Ware zum billigsten Preis.“
Eine Verbesserung des Patientenschutzes sei dringend notwendig, insbesondere die rechtliche Verpflichtung von Krankenkassen, Versicherte bei Behandlungsfehlern zu vertreten, so Schramm abschließend.
Claudia Kohde-Kilsch
Pressesprecherin
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