(LNP) Aufgrund des angekündigten „Schülerprotests“ der Kampagne „WIR SIND VIELE“, welche von der Stiftung „Gesellschaft macht Schule“ initiiert wurde, möchten sich die bayerischen Schülervertreter von dieser Aufforderung zum Schule schwänzen distanzieren. Aus Sicht des Landesschülerrats, ist es moralisch fragwürdig, Schülerinnen und Schüler mit einem Konzert zum Schule schwänzen zu locken und dadurch für politische Forderungen zu instrumentalisieren.
Der bereits seit langem für den 24. Juli angekündigte Schülerprotest der Kampagne „WIR SIND VIELE“ stößt bei den bayerischen Schülervertretern auf Widerstand. Aus Sicht der Landesschülersprecher darf es nicht sein, dass hier Schülerinnen und Schüler mit einer fragwürdigen Kampagne und einem Abschlusskonzert zum Schule schwänzen motiviert werden. Realschulvertreter Jonas Rester meint dazu: „Wer propagiert Schülern eine Plattform bieten zu wollen, damit diese sich bildungspolitisch einbringen können, der darf diese nicht zum Schule schwänzen auffordern. Es sollte zu den guten Tugenden eines Demokraten gehören, sich im rechtlichen Rahmen zu bewegen.“ An die Organisatoren dieser Aktion hat der Landesschülerrat eine klare Botschaft: „Die gesetzliche Schulpflicht gilt auch für das Kundtun von politischen Forderungen. Schüler mit Schule schwänzen und einem Konzert zu locken ist völlig unseriös!“
„Da die Kampagne `WIR SIND VIELE‘ als Zielsetzung die Einführung einer Einheitsschule angibt, ist eine Diskussionsplattform von Anfang an ausgeschlossen.“ stellt Fabian Geyer fest. „Wir halten es für nicht akzeptabel, dass Schülerinnen und Schüler auch in einer groß angelegten Facebook – Kampagne zum Schule schwänzen angelockt werden und dann für politisch vorgefertigte Zielsetzungen instrumentalisiert werden sollen.“
Landesschülersprecher Timo Greger fordert: „Entweder man bietet Schülern eine wirkliche Plattform, wo sie ihre Probleme und Forderungen diskutieren können, oder man lässt es ganz!“ Dies funktioniert sehr gut bei den SMV – Gremien, z.B. der bayernweiten Landesschülerkonferenz der Bezirksschülersprecher. Dort treffen Schüler aus allen Bezirken und unterschiedlichen Schularten zusammen und diskutieren ihre Positionen. Timo Greger fügt an: „ Dort werden die unterschiedlichsten Meinungen und Standpunkte ausgetauscht und am Ende einigt man sich, mit manchmal großer und manchmal kleinerer Mehrheit, auf Positionen – beispielsweise wurde jegliche Form einer Einheitsschule mit nur einer Gegenstimme abgelehnt.“
Aus Sicht des Landesschülerrats wird die Kampagne als politisches Öffentlichkeitsspektakel aufgezogen und nicht als wirklicher Versuch den Schülern eine Stimme zu geben.
Timo Greger
Pressesprecher
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Ingrid Ritt
Landesvorsitzende
Sprecherin der Initiative 3xMEHR
Landeselternverband
Bayerischer Realschulen e.V.
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