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Schwesig: Krankenhaushygiene auf hohem Niveau – Arztpraxen werden einbezogen

(LNP) Multiresistente Keime gefährden die Gesundheit vor allem von älteren Menschen sowie von Patientinnen und Patienten mit Vorerkrankungen. Um Infektionswege zu erschweren gilt seit Februar des vergangenen Jahres in Mecklenburg-Vorpommern eine Hygieneverordnung für Krankenhäuser. Jetzt bezieht diese Verordnung auch Arztpraxen mit ein.

„Alle Praxen, in denen operative Eingriffe durchgeführt werden – also auch Zahnarztpraxen – müssen künftig bestimmte bauliche Vorschriften erfüllen und einen Hygieneplan aufstellen“, sagte Sozialministerin Manuela Schwesig am Dienstag in Schwerin. „Die finanzielle Förderung von Investitionen in den Krankenhäusern war in den vergangenen Jahren auch immer an die Verbesserung der Hygienestandards geknüpft. So werden zum Beispiel in der Warnow-Klinik Bützow, im DRK Krankenhaus Grimmen und im Südstadt Klinikum Rostock von 2010 bis 2015 mit Förderungen von insgesamt fast 14 Mio. Euro die Hygienevoraussetzungen wesentlich verbessert.“

Schon jetzt ist Mecklenburg-Vorpommern auf einem sehr hohen Niveau bei der Bekämpfung der Ausbreitungswege von multiresistenten Keimen. So ist das Land das einzige, in dem eine zentrale Landesbehörde, das Landesamt für Gesundheit und Soziales, seit über 20 Jahren die Hygienestandards in allen Krankenhäusern, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen und Tageskliniken überwacht.

Der Informationsfluss zwischen Krankenhäusern, Pflegeheimen und niedergelassenen Ärzten wird durch die geänderte Verordnung weiter verbessert. Wenn Patientinnen und Patienten, bei denen im Krankenhaus eine Infektion mit multiresistenten Keimen festgestellt wurde, anschließend in ein Pflegeheim überwiesen oder von ihrem Hausarzt behandelt werden, liegen dort die notwendigen Informationen über die Infektion vor. Das dient dem Schutz aller Patientinnen und Patienten.

Neu in der Verordnung ist auch die Möglichkeit für Ärzte eine Fortbildung zum Krankenhaushygieniker zu absolvieren. Dadurch kann dem steigenden Bedarf an Krankenhaushygienikern noch besser Rechnung getragen werden.

Im vergangenen Jahr wurden bei 143 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern multiresistente Keime festgestellt. 2013 waren es bis Mitte September 107 Fälle.

Quelle: regierung-mv.de

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