(LNP) Die Zentrale Aufnahmestelle für Flüchtlinge (ZASt) im Land Bremen soll künftig ihren zentralen Standort in der Alfred-Faust-Straße 15 haben. Das seit Jahren leerstehende Gebäude mit einer Gesamtfläche von knapp 4.800 Quadratmetern bietet Platz für rund 170 Flüchtlinge auf drei Etagen. In eine vierte Etage soll nach den derzeitigen Überlegungen die Bremer Außenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) einziehen.
„Der bisherige Standort an der Steinsetzer Straße ist in die Jahre gekommen und genügt angesichts der deutlich steigenden Zahl von Flüchtlingen den Anforderungen an eine so wichtige Einrichtung nicht mehr in dem Maße, das ich für erforderlich halte“, sagte Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen. Deshalb werde, auch im Einvernehmen mit Beirat und Ortsamt Obervieland, schon seit Langem nach einer Lösung gesucht. Der rotgeklinkerte Gebäudekomplex, den zuletzt die Berufsgenossenschaft für Handel und Warendistribution genutzt hat, habe sich nach intensiver Begutachtung als geeignet erwiesen. Nach ersten Vorberatungen mit Vertreterinnen und Vertretern aller Beiratsfraktionen solle nun das Stadtteilgremium auch formal befasst werden und den Vorschlag der Senatorin in öffentlicher Beiratssitzung beraten. Die Vorgespräche mit dem Verwalter des Gebäudes seien so weit gediehen, dass eine Einigung mit ihm als realistisch angesehen werde.
Mit der Entscheidung, den zentralen Standort der ZASt in die Alfred-Faust-Straße zu verlegen, wäre gleichzeitig die Überlegung vom Tisch, Fertighäuser speziell für Flüchtlinge in Obervieland zu errichten. Das dafür vorgesehene Gelände läge nur wenige hundert Meter vom neuen ZASt-Standort entfernt.
Angesichts der hohen Zahl an Flüchtlingen, die derzeit in Deutschland und in Bremen Schutz suchen, könne der jetzige Standort der ZASt an der Steinsetzer Straße aber nicht vollständig aufgegeben werden, sagte Anja Stahmann weiter. Er solle als Außenstelle und mit verminderter Auslastung vorerst weitergeführt werden. Auch darüber habe es in ersten Gesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern der Beiratsfraktionen grundsätzliches Einvernehmen gegeben. „Der Standort in der Steinsetzer Straße sei allgemein akzeptiert“, sagte die Senatorin.
„Wichtig war uns bei der Suche nach einem neue Standort, dass wir ein Objekt finden, in das auch das Bundesamt mit einziehen kann“, betonte Anja Stahmann weiter. Die in der Steinsetzer Straße praktizierte Zusammenarbeit zwischen Landesbehörden und BAMF habe sich bewährt, „daran wollen wir auch am neuen Standort festhalten“.
Der Beirat will sich auf seiner nächsten öffentlichen Sitzung am Dienstag, 8. Juli 2014, um 19.30 Uhr im Bürgerhaus Obervieland mit dem Thema befassen. Die Fraktionssprecher zeigten sich erfreut, dass der damalige Vorschlag des Ortsamtsleiters und des Beirates weiterverfolgt wurde. Ein ungenutztes Gebäude, das sich in einem sehr guten Zustand befinde, dürfe nicht weiter leer stehen, während die ZASt so maßlos überbelegt sei. Nach dem Beschluss des Beirates, würden viele Bürgerinnen und Bürger in den Netzwerken Obervielands an weiteren Hilfestellungen für die Flüchtlinge arbeiten. Dazu hätten alle Fraktionen ihre Mitarbeit angekündigt.
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