(LNP) Auf Einladung der SPD-Bürgerschaftsfraktion sind am Freitag Expertinnen und Experten zu einer Fachtagung zur Zukunft der Wärmeversorgung zusammengekommen. „Wir haben heute unterschiedliche und zugleich überaus spannende Konzepte kennengelernt, mit denen unsere Wärmeversorgung künftig effizienter und erneuerbarer werden könnte“, so die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete und Fachsprecherin Umwelt Monika Schaal. „Im Zuge der Energiewende spielt das Thema Wärme eine ganz entscheidende Rolle. Bislang wird meist nur der Stromsektor in den Blick genommen. Dabei umfasst dieser Bereich nur rund 15 Prozent unseres Energiebedarfs – mehr als die Hälfte benötigen wir aber in Form von Wärme. Ohne die Wärmebereitstellung effizienter und erneuerbar zu machen, ist daher keine Energiewende zu schaffen.“
Vattenfall setzt bei der Wärme-Erzeugung zunehmend auf erneuerbare Energien, Wärmespeicher und effiziente Kraftwärmekopplung. Das Unternehmen E.ON-Hanse, das in der Hansestadt ein kleineres Nahwärmenetz betreibt, will im Gegensatz zum schwedischen Konkurrenten Wärme vor allem dezentral erzeugen, speichern und einspeisen. Beide Akteure im Wärmemarkt wollen so einen Beitrag leisten, dass Hamburg seine Klimaziele erreichen kann.
Schaal: „Interessant sind nicht nur die unterschiedlichen Konzepte von Vattenfall und E.ON, sondern auch so innovative Ansätze wie sie von HamburgEnergie mit dem IBA-Projekt Jenfelder AU entwickelt wurden.“ Bei HAMBURG WATER CYCLE an der Jenfelder Au wird das Schwarzwasser (Toilettenabwasser) separat entsorgt und anschließend zur Energiegewinnung genutzt. Das System macht 770 Wohnungen energieautark und leistet einen wichtigen Beitrag zur CO2-Minderung. Auch das Projekt „Smart Power Hamburg“ zur Nutzung der städtischen Infrastruktur als Wärmespeicher, das HamburgEnergie zusammen mit der HAW und der RWTH Aachen durchführt, eröffnet neue Perspektiven. Hier dreht sich alles um die Frage, wie Städte und Quartiere über ihre Effizienzsteigerung hinaus Energiedienstleistungen für andere erbringen können. Dabei werden die Energieformen Wärme und Kälte sowie der Energieträger Gas berücksichtigt. Vor allem die größtmögliche Integration von erneuerbaren Energien in die effiziente Versorgung von Städten liegt Hamburg und dem SMART POWER HAMBURG Projekt am Herzen. Schaal: „Die IBA-Projekte zeigen, wie man Wärmebedarfe effizient und klimaschonend decken kann.“
Mit Bedacht hat die SPD-Fraktion das IBA-Projekt „Energiebunker in Wilhelmsburg“ als Tagungsort ausgewählt: „Die IBA ist die ‚Ideenschmiede‘ für klimaneutrales Bauen in Hamburg, wichtig für eine Stadt, die sich vorgenommen hat, pro Jahr 6.000 neue Wohnungen zu schaffen. Das Konzept für einen Stadtteil, der sich bis 2050 zu 100 Prozent mit lokal erzeugter erneuerbarer Wärme versorgen könnte, wurde mit dem internationalen Solarpreis ausgezeichnet und könnte damit zur Zukunftswerkstatt für Hamburg werden“, so Schaal abschließend.
Claas Ricker
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