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Temelin: Zweifel an Sicherheit der Schweißnähte / Grüne fordern Überprüfung der Unterlagen

(LNP) Die Grünen im Bayerischen Landtag fordern Schwarz-Gelb in Bayern auf, den erheblichen Zweifeln an der Sicherheit der Schweißnähte im Primärkreislauf der Reaktoren des tschechischen Atomkraftwerks Temelin ernsthaft nachzugehen. „Seit Jahren erheben Greenpeace, wir Grüne und viele andere besorgte BürgerInnen und Bürger große Vorwürfe gegenüber der Betreiberfirma CEZ und der tschechischen Atomaufsichtsbehörde“, so der niederbayerische Abgeordnete Eike Hallitzky. „Diese haben nun durch eine gutachterliche Stellungnahme neue Nahrung erhalten.“

Das Gutachten vom ehemaligen Unterabteilungsleiter des Bundesumweltministeriums, Dipl.-Ing Dieter Majer, stelle erhebliche Defizite bei der Dokumentation der Schweißnähte im Reaktor fest. Dabei gehe es aber nicht nur um die Vorkommnisse rund um die Schweißnaht 1-4-5, die nach Zeugenaussagen nicht korrekt ausgeführt wurde. Dieter Majer geht davon aus, „dass für alle Schweißnähte im Anschlussbereich des Reaktordruckbehälters die erforderliche Qualität nicht nachgewiesen ist.“

Eike Hallitzky: „Es ist vollkommen unverständlich, dass sich die bayerische Staatsregierung mit den Beteuerungen der tschechischen Seite zufrieden gibt, wonach alle Schweißnähte in Ordnung seien.“ Vor allem, weil die tschechische Seite in einem Fachgespräch im Oktober 2012 im Landratsamt Wunsiedel von sich aus eine Prüfung der Unterlagen durch deutsche Behörden angeboten habe.

„Die Hinweise, dass die Qualität der Schweißnähte nicht dem internationalen Standard entsprechen, verdichten sich“, so Eike Hallitzky. „Es ist im hohen Maße verantwortungslos, wenn Bayerns Umweltminister weiterhin den Risikoreaktoren in Temelin tatenlos zusieht.“ Die Grünen fordern Marcel Huber auf, möglichst schnell die Unterlagen und Dokumentationen zu den Schweißnähten in den Temelin-Reaktoren durch eine deutsche unabhängige Expertenkommission prüfen zu lassen. Sollten diese tatsächlich erhebliche Lücken vorweisen, müsse auch das Angebot einer tatsächlichen technischen Prüfung der Schweißnähte vor Ort angenommen werden.

Lena Motzer
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