(LNP) Als „weiteren überflüssigen PR-Gag“ bezeichnet der innenpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Theo Kruse, die umstrittene Flyer-Aktion der NRW-Polizei zum Schutz vor Einbrechern. „Dass Innenminister Jäger die Polizei ausschwärmen lässt, um Flugblätter in gekippte Fensterspalten stecken zu lassen, zeigt die Hilf- und Planlosigkeit des Ministers. Dadurch wird sich die massiv ansteigende Zahl von Einbrüchen nicht senken lassen. Die Polizei soll nicht unbescholtene Bürger überwachen, sondern Straftaten aufklären“, erklärt Kruse.
Der CDU-Innenexperte weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Polizisten in NRW aktuell zwei Millionen Überstunden vor sich her schieben. „Jeder Ermittler hat nur 60 Minuten Zeit, um einen Wohnungseinbruch aufzuklären. In dieser Zeit werden zugleich sieben bis acht neue Einbrüche verübt. Und Herrn Jäger fällt in dieser Situation nichts Besseres ein, als die Polizei auch noch auf die Suche nach gekippten Wohnungsfenstern zu schicken. Die eigentliche Ermittlungsarbeit kommt dadurch zum Erliegen. Nach dem unsäglichen Rap-Video für Polizeibewerber stellt die Flyer-Aktion eine weitere peinliche PR-Aktion des Innenministers“, sagt Kruse.
Ausweislich der Polizeilichen Kriminalstatistik sind in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2012 über 54.000 Wohnungseinbrüche verübt worden, von denen lediglich 13,8 Prozent aufgeklärt wurden. In mancher Großstadt lag die Aufklärungsquote noch weit unter dem Landesdurchschnitt (z.B. Köln: 6,3 Prozent).
Susann Kobienia
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