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Tierschutz / Dr. Judith Pauly-Bender (SPD): Hessen braucht ein modernes Hundegesetz

(LNP) Die SPD-Landtagsfraktion hat anlässlich der mündlichen Anhörung zum Entwurf eines neuen Hundegesetzes der SPD ihre Forderung nach einer allgemeinen Pflicht zum kundigen Führen eines Hundes von Anfang an, gültig für alle Rassen, bekräftigt. „Das Hessische Innenministerium zählt jedes Jahr rund 1500 Beißvorfälle ungelisteter Hunde. Und das sind nur die gemeldeten Vorfälle. Die Dunkelziffer liegt um ein Vielfaches höher. Erst, wenn es zu einem ersten Biss gekommen ist, werden Halter zu einem Test der Führfähigkeit eingeladen und auf ihre Führungspflichten hingewiesen. Das ist unserer Meinung zu spät. Die Politik muss an dieser Stelle ihre ordnerische Verantwortung wahrnehmen“, sagte die mit Tierschutz befassten Abgeordneten der SPD-Landtagsfraktion am Donnerstag in Wiesbaden.

Daher schlage die SPD wie Niedersachsen und wie Nordrhein Westfalen vor, dass es nicht um die Nachprüfung jahrelanger unauffälliger Hundehalter gehen solle, sondern in aller erster Linie um das Ziel, noch unkundigen Hundeinteressenten bei ihrer Entscheidung, ob Hund überhaupt und gegebenenfalls welcher Hund, fachkundig zu informieren sowie neuen Haltern vor Augen zu führen, dass der Hund als abhängiges Lebewesen qua Grundgesetz und die Öffentlichkeit in ihrem Sicherheitsanspruch ein Recht haben, von jedem Halter Halter- und Führungskompetenz zu erwarten.

Deshalb fordert die SPD in ihrem Gesetzentwurf eine Stärkung der Halterverantwortung, eine praktische Einweisung für Neuhundehalter, die Chip- und Registrierpflicht der Hunde sowie eine Haftpflichtversicherung. Unterstützt werden die Sozialdemokraten durch die Hundeverbände und Berufsverbände der Hundetrainer, den Tierschutz, die Landestierärzte sowie die Tierschutzbehörde des Landes Hessen. „Dass Apelle und Freiwilligkeit nicht genügen beweist der in Hessen seit einem Jahrzehnt ungehörte Apell der Landestierschutzbeauftragten“, so die SPD-Politikerin.

Pauly-Bender wies darauf hin, dass das neue Gesetz die Akzeptanz der Hundehaltung stärken will. „Hessen ist hundefreundlich und soll mit Hilfe einer guten Verwaltung hundefreundlich bleiben. Millionen Hundefreunde haben es verdient, dass die schlechte Führung einzelner Hunde als menschliche Unverantwortlichkeit benannt und geahndet wird. Dies darf nicht auf Kosten der Hundehaltung und der Hunde insgesamt gehen. Schließlich ist Hundehaltung nicht weniger sozialnützlich als andere Hobbies und Sportarten. Von der Freude der schätzungsweise wenigstens 15 Millionen aktiven Hundefreunde an ihrem Hobby einmal abgesehen, macht die volkswirtschaftliche Bedeutung des Themas Hund nach Angaben des Zentralverbandes zoologischer Fachbetriebe in Deutschland zudem mehr als dreieinhalb Milliarden Euro aus“, so die Sozialdemokratin.

Annegret Schäfer
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