19.4 C
New York City
19. Oktober 2024
Hamburg

Tjarks: „Der Hafen braucht ein neues Geschäftsmodell“

(LNP) Die Hamburg Port Authority (HPA) schreibt seit Jahren rote Zahlen. Ein Vergleich mit ihrer europäischen Konkurrenz zeigt jedoch, dass das nicht sein muss. Die Port Authorities in Rotterdam, Antwerpen, London, Barcelona und Bremen verbuchen gute bis sehr gute Ergebnisse. Das geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage hervor (s. Anhang). Die Grünen fordern deshalb ein neues Geschäftsmodell für die HPA.

Dr. Anjes Tjarks, hafenpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion: „Obwohl die HPA Jahr für Jahr ihre Einnahmen steigert, werden die bestehenden Potentiale im Hafen immer noch ausreichend genutzt. Ohne die Mittel aus der HHLA-Milliarde würde die HPA tief in den roten Zahlen stecken. Spätestens ab 2015 aber sind diese Rücklagen aufgezehrt. Bis dahin braucht die HPA ein neues, tragfähiges Geschäftsmodell. Die Konkurrenten in Rotterdam, Antwerpen, Barcelona und Bremen zeigen, dass schwarze Zahlen möglich sind. Während in Hamburg 2011 fast 87 Millionen Euro draufgezahlt wurden, verbuchte die Rotterdam Port Authority ein Plus von rund 250 Millionen. Der Senat muss schleunigst ein tragfähiges Konzept entwickeln, wie er die HPA den Weg in die schwarzen Zahlen ebnen will.“

Auf eine Anfrage des Abgeordneten Tjarks (s. Anhang) antwortet der Senat, dass die Port Authority Rotterdam ein operatives Ergebnis von rund 243 Mio. Euro einfährt, Antwerpen rund 95 Mio. Euro, Barcelona rund 60 Mio. Euro und die Bremer Häfen 1,3 Mio. Euro. Nur durch eine Zuschuss aus den Mitteln der HHLA-Teilprivatisierung in Höhe von 103 Millionen erreichte die HPA noch ein Plus von 15 Millionen Euro. Ohne die Mittel aus der HHLA-Milliarde lag das HPA-Ergebnis 2011 bei minus 87 Mio. Euro.

Tjarks erklärt weiter: „Bisher hat der Senat verschlafen, die Potentiale des Hafens sinnvoll zu nutzen. Die Hafenflächen werden zu lächerlich geringen Preisen von durchschnittlich 3,30 Euro pro Quadratmeter und Jahr vermietet oder verpachtet. Das Hafengeld liegt ohnehin schon eher niedrig im Vergleich zu Rotterdam und Antwerpen. Jetzt wurde es für Container-Riesen weiter gesenkt, während gleichzeitig die HHLA ihre Gebühren erhöhen will. Das bedeutet nichts anderes als, dass die Effizienzsteigerungen bei der HPA wirkungslos verpuffen und der Senat über die HPA die Hafendienstleister wie die teilprivatisierte HHLA subventioniert. Die Kosten tragen am Ende die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler.“

Jan Dube – Pressesprecher
Bündnis 90 / Die Grünen
Bürgerschaftsfraktion Hamburg
Burchardstraße 21, 20095 Hamburg
jan.dube@gruene-fraktion-hamburg.de
Telefon: +49-40-42831-2175

Web-Tipp der Redaktion: http://hotel-news-muenchen.pregas.eu/

Ähnliche Beiträge

GEMA-Tarifreform: CDU unterstützt Schutz des geistigen Eigentums

Frank Baranowski

Kaum Personal für Wohnraumschutz / Duge: „SPD-Senat vernachlässigt Mieterschutz“

Frank Baranowski

Neugeschäft und faule Kredite der HSH Nordbank machen Sorgen

Frank Baranowski