(LNP) Hätte der Tod der kleinen Yagmur verhindert werden können? Das Mädchen hat – obwohl unter Behördenaufsicht – nicht an der Vorsorgeuntersuchung U7a teilgenommen. Dies geht aus einer Kleinen Anfrage der Grünen hervor (siehe Anhang). Die Grünen sehen darin ein schweres Versäumnis. Die Untersuchung hätte wenige Wochen vor dem tragischen Tod der Dreijährigen stattfinden müssen. Möglicherweise hätte sie Hinweise auf Misshandlungen gebracht.
Christiane Blömeke, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion, sagt dazu: „Es ist ein schweres Versäumnis der Behörden, dass Yagmur offenbar nicht bei dieser Untersuchung war. Möglicherweise hätte ein Kinderarzt Hinweise auf Misshandlungen entdeckt. Nach den massiven Verletzungen, die Yagmur Anfang 2013 erlitt, hätten alle Verantwortlichen in besonderem Maß auf die Gesundheit des Mädchens achten müssen. Die Teilnahme an allen U-Untersuchungen ist dabei eine wichtige Maßnahme. Körperliche Misshandlungen hätten dabei erkannt werden können. Wie konnte es dazu kommen, dass Yagmur rund um ihren dritten Geburtstag nicht untersucht wurde? Hat das Jugendamt nicht kontrolliert? Der Senat muss diese Fragen jetzt beantworten.“
Hintergrund
Das Mädchen Yagmur wurde am 9. Oktober drei Jahre alt. In ihrem Kinder-Untersuchungsheft sind nach Auskunft des Senats aber nur die Untersuchungen einschließlich der U7 (21. bis 24. Lebensmonat) bescheinigt (siehe Drs. 20/10346). Die U7a ist für den Zeitraum 34. bis 36. Lebensmonat vorgesehen. Die U7a ist zum 1. Juli 2008 als Leistung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) eingeführt worden. In dem Zeitraum, in dem die U7a-Untersuchung hätte stattfinden sollen, dauerte auch das Ermittlungsverfahren zur Aufklärung der schweren Verletzungen aus dem Januar 2013 noch an. Die Eltern standen also noch unter dem Verdacht, ihr Kind misshandelt zu haben.
Jan Dube – Pressesprecher
Bündnis 90 / Die Grünen
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