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19. Oktober 2024
Niedersachsen

Umweltminister Stefan Wenzel: Bundesregierung bei Fracking weiterhin auf Schlingerkurs

(LNP) „Die  Bundesregierung bewegt sich mit den vorgelegten Regelungen zum Fracking allenfalls seitwärts. Schon nach wenigen Stunden verbreiten die beiden zuständigen Bundesminister unterschiedliche Interpretationen ihrer Einigung in der Öffentlichkeit. Der Schutz der Menschen und der Umwelt steht offensichtlich nicht im Fokus der Bundespolitik“, sagt der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel. Es seien noch zu viele Fragen über die möglichen schädlichen Folgen der Fracking-Technik zu klären und erst dann lasse sich festlegen, unter welchen Bedingungen Fracking in Deutschland möglich sei. Niedersachsen stehe zum Bundesratsbeschluss vom 01. Februar 2013, wonach zunächst die Risiken zu klären seien.
 
Niedersachsen werde sich darüber hinaus dafür einsetzen, die Beteiligung der Öffentlichkeit auf alle Kavernenspeichervorhaben sowie auf alle Vorhaben zur Versenkung von Lagerstättenwasser im Untergrund auszuweiten. Auch fehlt nach Ansicht von Wenzel eine klarstellende Regelung, wonach das Zutagefördern von Lagerstättenwasser, wie es bei der Erdöl- und Erdgasproduktion anfällt, das Verpressen solcher Wässer in den Untergrund oder das Einbringen von Flüssigkeiten zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffen einer wasserrechtlichen Erlaubnis bedarf.
 
Für eine umfassende Beurteilung der Risiken und der technischen Beherrschbarkeit von Fracking fehlen noch grundlegende Informationen. „Solange Risiken und Auswirkungen auf den tiefen Untergrund, auf Grundwasser, Böden sowie Umwelt und Natur nicht kalkuliert werden können, ist ein Einstieg in die Förderung von unkonventionellem Erdgas nicht akzeptabel.“, so Wenzel. Darin sei er sich mit seinem Kollegen Olaf Lies aus dem Wirtschaftsressort einig.
 
Beim Fracking werden unter hohem Druck Wasser, Sand und Chemikalien über Bohrungen in den Untergrund eingepresst, um Gesteinsschichten aufzubrechen und darin enthaltenes Erdgas gewinnen zu können. Diese Methode wird in der breiten Öffentlichkeit äußerst kritisch bewertet und stößt in betroffenen Gebieten oftmals auf strikte Ablehnung, weil Verunreinigungen von Grund- und Trinkwasser befürchtet werden.

Justina Lethen
Pressesprecherin
0511 120 3426
Justina.Lethen@mu.niedersachsen.de

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