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19. Oktober 2024
Bayern

Viele Eltern lehnen das Gymasium ab / Befunde des Bildungsberichts: SPD-Bildungssprecher Martin Güll fordert inhaltliche Debatte des Gymnasiums und Wahlmöglichkeit zwischen G8 und G9

(LNP) Der bayerische Bildungsbericht 2012, der am Donnerstag, den 6. Dezember, im Bildungsausschuss beraten wird, bringt neben alarmierenden Befunden zur Bildungsungerechtigkeit in Bayern noch andere Schwachstellen des Bildungswesens zum Vorschein. Der Vorsitzende des Bildungsausschusses, Martin Güll, stellt fest: „Viele Eltern schicken ihre Kinder nicht aufs Gymnasium, obwohl diese eine Gymnasialempfehlung haben. Das Gymnasium muss aber so gut aufgestellt sein, dass es für alle Schülerinnen und Schüler mit einer Gymnasialempfehlung die erste Wahl ist, sonst verliert Bayern zu viele Talente.“ Güll fordert die Staatsregierung deshalb auf, sich der inhaltlichen Debatte um die Neuausrichtung des G8 zu stellen. Vor allem müsse Druck aus dem Gymnasium genommen werden, unter anderem mit einer Wahlmöglichkeit zwischen G8 und G9.

Laut Bildungsbericht erhalten 50 Prozent der bayerischen Grundschüler von ihren Lehrkräften eine Empfehlung für das Gymnasium, aber nur 40 Prozent treten dann auch über. Viele Schülerinnen und Schüler ziehen die Realschule vor. Aus diesen Befunden zieht Güll folgende Schlüsse: 1. Das Übertrittszeugnis hat für die Eltern keine bindende Kraft. 2. Die Eltern weichen dem Druck im G8 aus, indem sie ihre Kinder in Realschulen schicken. 3. Die Akzeptanz der Realschule lässt sich zu einem Teil aus der Nicht-Akzeptanz des Gymnasiums herleiten.

„Die Eltern sind klüger als die Staatsregierung. Sie lassen sich zu einem erheblichen Teil nicht durch die Schulartempfehlung beeindrucken, weil ihnen das Angebot G8 nicht geeignet erscheint“, stellt Güll fest. Die Unterschiede im Schulwahlverhalten der Eltern sind darüber hinaus regional höchst unterschiedlich. In Schwaben gibt es die größte Lücke zwischen Eignungsgutachten und Übertritt. Hier erhalten 49 Prozent der Kinder eine Gymnasialempfehlung, aber nur 35 Prozent treten tatsächlich über.

Gudrun Rapke
stellv. Pressesprecherin
SPD-Landtagsfraktion
Bayerischer Landtag
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