(LNP) Von wegen Politikverdrossenheit: Rund 150 Besucher folgten am 30. Juli der Einladung der „Alternative für Deutschland“ zu einem Vortrag von Parteisprecher Konrad Adam über das demokratische Defizit der EU. Die anschließende Diskussion mit dem Referenten und den AfD-Kandidaten zeigte, wie stark die Bürger an grundsätzlichen europa- und währungspolitischen Fragen interessiert sind.
Für Adam ergibt sich aus der in über 60 Jahren Bundesrepublik gewachsenen Macht der politischen Parteien ein grundsätzliches Demokratieproblem: Einerseits sind immer mehr Positionen in Verwaltung, Wissenschaft und Medien an Parteizu-gehörigkeiten gebunden, andererseits verhindern die Wahlmodalitäten eine echte Kontrolle der Parlamentarier durch die betroffenen Bürger. So konnte sich eine Pra-xis des „Durchregierens“ entwickeln, die sich auf europäischer Ebene noch ver¬stärkt. Symptomatisch für das Demokratiedefizit der EU ist laut Adam das Brechen der Maastricht-Kriterien, also des europäischen Vertragswerks, das ausdrücklich eine Vergemeinschaftung von Staatsschulden ausschloss – und gegen das ganz of¬fen zur Rettung des Euro verstoßen wurde. Einfache Lösungen kann die junge Par¬tei nicht bieten, wie die anschließende lebhafte und oft kontroverse Diskussion zeig¬te – aber sie will einen neuen Weg einschlagen: Mehr Demokratie wagen.
Währungspolitische Fragen werden beim zweiten Termin der politischen Gesprächs-reihe der AfD ganz oben auf der Liste stehen, wenn Ende August der bekannte Wirtschaftswissenschaftler Wilhelm Hankel auf den Petersberg kommt. (Infos: www.afd-rhein-sieg.de)
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