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21. November 2024
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Welt-Tuberkulose-Tag: Dringend mehr Investitionen nötig

Welt-Tuberkulose-Tag

Welt-Tuberkulose-Tag: Dringend mehr Investitionen nötig

(lnp) Zum morgigen Welt-Tuberkulose-Tag erklärt Ottmar von Holtz, Obmann im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und Mitglied im Unterausschuss für Globale Gesundheit:

Tuberkulose ist eine Armutskrankheit. Schlechte Ernährung, unsauberes Trinkwasser sowie fehlende medizinische Versorgung und Bildung begünstigen ihre Ausbreitung. Deutschland kann und muss hier im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit mehr im Kampf gegen Tuberkulose tun. Der „Globale Fonds“ zur Bekämpfung von HIV, Tuberkulose und Malaria spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle – trotzdem wird eine erhebliche Unterfinanzierung dieses Topfes erwartet. Deswegen fordern wir von der Bundesregierung einen starken deutschen Beitrag bei der nächsten Finanzierungsrunde des Globalen Fonds im Oktober in Lyon. Das nächste Treffen der G7-Gesundheitsminister bietet eine gute Gelegenheit, die geplante Höhe der Finanzierung bereits anzukündigen und damit für andere Industriestaaten eine ambitionierte Marke vorzugeben.

Denn: Tuberkulose dürfte im Jahr 2019 kein Thema mehr sein. Vor 137 Jahren, am 24. März 1882, gab Robert Koch die Entdeckung des Tuberkulose-Erregers bekannt. Damit rückte die Elimination der Infektionskrankheit in den Blick. Dass trotzdem immer noch jedes Jahr zehn Millionen Menschen weltweit an aktiver Tuberkulose erkranken und 1,8 Millionen Menschen daran sterben, ist ein Armutszeugnis für die Weltgemeinschaft. Denn mit Prävention, durch verbesserte Hygienebedingungen und Impfung sowie früher Diagnose und konsequenter Behandlung könnte Tuberkulose recht einfach eingedämmt werden.

Knackpunkt im Kampf gegen die Krankheit ist wie so oft das Geld. Das Thema Tuberkulose verdeutlich exemplarisch das Marktversagen im Hinblick auf vernachlässigte und armutsassoziierte Krankheiten: Weil vorwiegend arme Menschen betroffen sind, lohnen sich weitere Forschungsinvestitionen für Pharma-Konzerne nicht. Die breit verfügbaren Medikamente sind schwer verträglich und benötigen eine lange Therapiezeit. Wirksame und gut verträgliche Medikamente sind sehr teuer und damit für einen Großteil der Menschen mit Tuberkulose nicht erschwinglich. Wegen der geringen Marktperspektiven für Pharma-Unternehmen ist die öffentliche Förderung von Forschung und Entwicklung in diesem Bereich umso wichtiger. Auch das Zusammenwirken internationaler Non-Profit-Organisationen mit Pharmafirmen und öffentlichen Forschungseinrichtungen in so genannten Produktentwicklungspartnerschaften ist ein wichtiger Ansatz im Kampf gegen armutsassoziierte Krankheiten.

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Quelle: Pressemitteilung BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 22. März 2019
Bildquelle: pixabay.com

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