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18. Oktober 2024
Rheinland-Pfalz

Weltalphabetisierungstag / Ministerium und Weiterbildungsträger verstärken mit zahlreichen Maßnahmen ihren Kampf gegen den Analphabetismus

(LNP) Weltweit wird am 8. September 2012 im Rahmen eines Aktionstags der Vereinten Nationen auf das Problem des Analphabetismus hingewiesen. Seit der Veröffentlichung einer Studie der Universität Hamburg („LEO-Studie“) im vergangenen Jahr wurde einer breiten Öffentlichkeit bekannt, dass funktionaler Analphabetismus* in Deutschland wesentlich mehr Menschen betrifft, als lange angenommen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass in Deutschland ca. 7,5 Mio. Menschen als funktionale Analphabeten anzusehen sind.

Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat sich bereits seit Längerem in enger Zusammenarbeit mit den Volkshochschulen und anerkannten Landesorganisationen der Weiterbildung diesem Problem zugewandt. Die Ergebnisse der „LEO-Studie“ waren Anlass, diese Anstrengungen zu verstärken. So arbeiten in dem Modellprojekt „Alphanetz“ die Evangelische Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung, der Landesverband der Volkshochschulen und die Landesarbeitsgemeinschaft „anderes lernen“ daran, in sieben Regionen des Landes Netzwerke aufzubauen. Alle relevanten Akteure vor Ort, wie z. B. die Kommunen, die Job-Center, Wohlfahrtsverbände u. a., sollen mit den Weiterbildungseinrichtungen auf Menschen zugehen, die nicht ausreichend lesen und schreiben können. Sie sollen Betroffene zum Besuch entsprechender Bildungsmaßnahmen ermutigen und sie beim Wiedereinstieg in das Lernen unterstützen. Für das Projekt werden rund 244.000 Euro an Landesmitteln aufgewandt. Zudem wurden im laufenden Doppelhaushalt die Landeszuschüsse für Alphabetisierungskurse von 54.000 Euro im Jahr 2006 auf 160.000 Euro in 2012 erhöht; im Jahr 2013 werden 170.000 Euro zur Verfügung stehen. Mit finanzieller Unterstützung des Landes wurden allein im vergangenen Jahr 196 Kurse mit rund 1.500 Teilnehmenden ermöglicht. Ferner stehen für eine Intensivierung der Alphabetisierungs- und Grundbildungsarbeit für 2012 und 2013 jeweils 80.000 Euro zur Verfügung. Damit werden modellhafte Projekte im Bereich Alphabetisierung und Grundbildung unterstützt und Maßnahmen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Problem des funktionalen Analphabetismus ergriffen.

„Gut lesen und schreiben zu können, ist ein Universalschlüssel: für die Bewältigung des Alltagslebens, zur Erlangung eines sicheren und attraktiven Arbeitsplatzes, für gesellschaftliche Teilhabe“, so Bildungsministerin Doris Ahnen. „Deshalb engagiert sich die Landesregierung in besonderer Weise für den Abbau des funktionalen Analphabetismus.“ Dafür arbeite das Land mit den Volkshochschulen und den anerkannten Landesorganisationen eng zusammen. Ahnen weiter: „Wir sind zuversichtlich, dass wir mit Unterstützung wichtiger gesellschaftlicher Akteure wie den Kirchen, den Sozialpartnern, den Wohlfahrtsverbänden und natürlich den Kommunen noch mehr betroffene Menschen erreichen und ihnen Unterstützung anbieten können.“

*(Funktionaler Analphabetismus liegt vor, wenn die Betroffenen aufgrund unzureichender Beherrschung der Schriftsprache und/oder aufgrund der Vermeidung schriftsprachlicher Eigenaktivität nicht in der Lage sind, die Schriftsprache für sich im Alltag zu nutzen.)

Katrin D’Eugenio
Pressestelle
MINISTERIUM FÜR BILDUNG,
WISSENSCHAFT, WEITERBILDUNG UND KULTUR
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