(lnp) Die Beauftragte der Ministerpräsidentin für Wissenschaft, Hochschulen und Technologie, Dr. Susanne Reichrath, überreichte am 20. November 2015 Dr. Volker Presser und Dr. Martin van der Laan ihre Ernennungsurkunden zum Professor für Energie-Materialien sowie zum Professor für Physiologische Chemie an der Universität des Saarlandes.
Die Themenschwerpunkte von Dr. Presser sind die elektrochemische Energiespeicherung in Superkondensatoren, Hybrid-Systemen und Batterien sowie die energieeffiziente Wasseraufbereitung mittels kapazitiver Deionisierung. In seiner Doppelfunktion als Programmbereichsleiter am Leibniz-Institut für Neue Materialien (INM) und Professor für Energie-Materialien an der Universität des Saarlandes wird Presser diese Themen zu nachhaltigen Energie- und Wassertechnologien ausbauen und weiterentwickeln.
Damit ergänzt er den Fachbereich Materialwissenschaft und Werkstofftechnik und dessen erfolgreiche, interdisziplinäre Vernetzung mit angewandter Forschung zwischen Physik, Chemie und Ingenieurwissenschaften. Am INM wird Presser die angewandte und industrienahe Arbeit des Innovationszentrums des INM ergänzen und das zentrale Leitthema Neue Materialien für Energieanwendungen weiter prägen.
Volker Presser studierte an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen Geowissenschaften mit Schwerpunkt Angewandte Mineralogie und promovierte dort 2009 zum Thema Tribologie von Karbidmaterialien. Als Feodor Lynen Stipendiat der Alexander von Humboldt Stiftung und Research Assistant Professor forschte Presser an der Drexel University in Philadelphia, USA, an nanoporösen Kohlenstoffmaterialien. Zentral waren dabei Anwendungen zur elektrochemischen Speicherung von Energie, aber auch Wasserstoffspeicherung und die Einlagerung von Kohlendioxid.
2012 begann Presser seine Arbeit als Juniorforschungsgruppenleiter auf dem Saarbrücker Campus am INM im Rahmen des BMBF-Nachwuchsprogramms. 2013 wurde er zum Juniorprofessor für Nanotechnologie funktionaler Energiespeichermaterialien an der Universität des Saarlandes berufen. Für seine Forschung an Energiespeichermaterialien wurde Professor Presser mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bayer Early Excellence in Science Award sowie dem Heinz Maier-Leibnitz Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Von der Fachzeitschrift Technology Review wurde er dieses Jahr zum TR35 Innovator des Jahres ernannt.
Martin van der Laan studierte Biologie an der Universität Osnabrück und promovierte 2004 im Fach Molekulare Mikrobiologie an der Universität Groningen (Niederlande). Unterstützt von einem Forschungsstipendium der European Molecular Biology Organization (EMBO) wechselte er anschließend an das Institut für Biochemie und Molekularbiologie der Universität Freiburg. Dort wurde van der Laan 2007 unabhängiger Nachwuchsgruppenleiter und Teilprojektleiter im Sonderforschungsbereich 746 der Deutschen Forschungsgemeinschaft („Functional Specificity by Coupling and Modification of Proteins“).
Er habilitierte sich 2011 im Fach Biochemie und Molekularbiologie und war Mitglied im Excellence Cluster BIOSS (Centre for Biological Signaling Studies) sowie in der Spemann Graduiertenschule für Biologie und Medizin in Freiburg.
Schwerpunkte der Forschungsarbeiten von Martin van der Laan sind die Biogenese und funktionelle Architektur von Mitochondrien. Diese mikroskopisch kleinen Zellorganellen werden auch als Kraftwerke der Zelle bezeichnet, weil sie für deren Energieversorgung von entscheidender Bedeutung sind. Die stark aufgefalteten Membransysteme im Inneren der Mitochondrien sind die Generatoren der zellulären Kraftwerke. Fehler beim Zusammenbau dieser filigranen Strukturen führen zu schweren Erkrankungen des Nervensystems und des Muskelapparats. Martin van der Laan und sein Team untersuchen den Transport von Proteinen in die Mitochondrien, den Zusammenbau von Protein-Komplexen und -Netzwerken als molekularen Grundlagen der mitochondrialen Architektur sowie die Mechanismen der Kommunikation und Koordination von Mitochondrien mit anderen Zellkompartimenten im Zuge der metabolischen Adaptation, der Stressantwort und der zellulären Differenzierung.
Die neuen Professoren werden ihren Dienst am 1. Dezember 2015 an der Universität des Saarlandes aufnehmen.
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Quelle: Pressemitteilung der Staatskanzlei des Saarlandes vom 20.11.2015.