(LNP) Integrationsministerin Irene Alt zieht eine positive Bilanz des ersten Jahres des Landes im „Bündnis gegen Menschenhandel zur Arbeitsausbeutung“. „Unser größtes Anliegen ist es, zunächst einmal für das Thema zu sensibilisieren – für die Tatsache, dass auch in unserem Land Frauen und Männer unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten. Sie werden ausgenutzt, haben extreme Arbeitszeiten, bekommen einen Hungerlohn und müssen oft in unsäglichen Unterkünften hausen. Das ist eine moderne Art der Sklaverei, die wir aktiv bekämpfen“, fasst Ministerin Alt die Problematik zusammen. „Wir haben zu dem Thema einen Antrag in die Integrationsministerkonferenz der Länder eingebracht und prüfen eine Bundesratsinitiative hinsichtlich der aufenthaltsrechtlichen Regelungen für Opfer von Menschenhandel.“ Denn die Betroffenen haben zwar Sonderrechte im Aufenthalts- und Strafrecht, können diese aber nicht geltend machen, wenn sie nicht als Opfer identifiziert werden.
In Schulungen und Workshops wurden im vergangenen Jahr viele wichtige Akteure in Rheinland-Pfalz für das Phänomen „Menschenhandel zur Arbeitsausbeutung“ sowie die besondere Verletzlichkeit von Migrantinnen und Migranten sensibilisiert. Auch für dieses Jahr sind verschiedene Veranstaltungsformate für potentiell Betroffene und Multiplikatoren sowie politische Initiativen zum Thema Menschenhandel geplant.
Im „Bündnis gegen Menschenhandel zur Arbeitsausbeutung“ haben sich Arbeit und Leben Berlin, die Diakonie Wuppertal, der DGB Bezirk Berlin/ Brandenburg und das Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen Rheinland-Pfalz zusammengeschlossen, um das Thema und die Rechte der Betroffenen bekannter zu machen. Zu den Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern des Bündnisses zählen Polizei, Zoll, Beratungsstellen für Migrantinnen und Migranten, Kommunalverwaltungen, Gewerkschaften, Integrationskursträger und Migrantenorganisationen – und selbstverständlich auch potenzielle Opfer: Migrantinnen und Migranten, die noch nicht lange in Deutschland leben.
Birgit Jahns
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